Festungsstädte im Austausch: Ein Blick auf Koblenzer Denkmäler
Am Wochenende vom 21. und 22. September besuchte eine Delegation vom Denkmalschutz der Stadt Ulm Koblenz, um sich mit den historischen Festungsdenkmälern der Stadt vertraut zu machen. Im Fokus des Besuchs standen der Austausch von Fachwissen und die Vertiefung der Beziehungen zwischen den beiden Städten, die beide über ein reiches kulturelles Erbe verfügen.
Während die Besucherinnen und Besucher am Samstag die Feste Franz besichtigen, standen am Sonntag die Besichtigungen des Fort Constantin, des Löwentors der Feste Kaiser Alexander sowie des Torhauses Fort Asterstein auf dem Programm.
Matthias Kellermann vom Feste Kaiser Franz e.V. führte die Besucherinnen und Besucher durch die Anlage und erläuterte die architektonischen Merkmale sowie die geschichtliche Bedeutung des Bauwerks. Die Feste Kaiser Franz, erbaut im 19. Jahrhundert, ist Teil der Festungsanlagen, die Koblenz in seiner Geschichte als strategisch wichtigen militärischen Standort prägten. Die Festung diente nicht nur der Verteidigung, sondern auch als Teil der städtischen Infrastruktur. Zudem gab Kellermann Einblicke in die laufenden Restaurierungsarbeiten, die seitens der Stadt Koblenz stattfinden, und erläuterte die Herausforderungen und Fortschritte in diesem Bereich. Erst im Juli dieses Jahres fand an der Poterne der Feste Franz der feierliche Spatenstich für die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts statt. Bis Ende 2025 sollen dabei unter anderem die Poterne saniert und ein Grabenschnitt an der ehemaligen linken Grabenwehr rekonstruiert werden.
Das Torhaus Fort Asterstein, ein weiteres bedeutendes Zeugnis der Festungsgeschichte, bietet einen beeindruckenden Blick auf das Rheintal und stellt zudem einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte dar. Manfred Böckling von der unteren Denkmalschutzbehörde und Monika Tressel, Projektleiterin vom Zentralen Gebäudemanagement, erklärten, wie das Torhaus im Kontext der militärischen Planung und des städtischen Lebens eine Schlüsselrolle spielte. Dabei dient es nicht nur als Zugang zum Fort, sondern nimmt auch eine wichtige strategische und architektonische Funktion in der Gesamtstruktur der Festung ein. Bei der Führung lag der Fokus zudem auf den Restaurierungsmaßnahmen, die darauf abzielen, die historischen Strukturen zu bewahren. Nach der Restaurierung dient das Torhaus als Informationsgebäude des Festungsparks um über die Festungen Koblenz und Ehrenbreitstein zu informieren. Aktuell werden die letzten geringfügigen Restarbeiten abgeschlossen, danach wird der offizielle Termin zur Eröffnung bekanntgegeben.
Das Zusammentreffen diente neben dem Austausch von Fachwissen auch der Förderung der Beziehungen zwischen den Festungsstädten. Im Rahmen dieser Initiative werden in naher Zukunft auch Vertreterinnen und Vertreter aus Koblenz nach Ulm reisen, um sich der dortigen Bundesfestung zu widmen. Der Dialog zwischen Koblenz und Ulm ist besonders wichtig, um den Erfahrungsaustausch in Fragen des Denkmalschutzes und der Stadtentwicklung zu fördern und nachhaltige Strategien zur Erhaltung und Förderung des kulturellen Erbes beider Städte zu entwickeln.